Kino
Die Arbeitsgruppe Kino zeigt unter der Federführung von Hans Luettke Filme verschiedener Genres im Ludwig-Harms-Haus (Kirchenstraße 2, Bremervörde). Neben tollen Spielfilmen erwartet Sie eine reelle Kino-Atmospäre mit frischem Popkorn sowie eine reichhaltige Getränke- und Snackauswahl. Jeweils an einem Samstagabend im Monat starten die Filme um 20:00 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr). Sitzplatzreservierungen nur unter
Grasgeflüster 13.04.2024
Nach dem Tod ihres Mannes erfährt Grace, dass dieser sie betrogen und ihr nichts als Schulden hinterlassen hat. Um wenigstens ihr malerisches Haus im idyllischen Cornwall zu retten, kommt sie mit Hilfe ihres Gärtners Matthew auf die Idee, im Gewächshaus eine riesige, technisch avancierte Hanfplantage anzulegen. Jetzt muss sie "nur" noch die Drogen in London an einen Dealer bringen ...
"Grasgeflüster" ist eine klassisch britische Komödie, die das Hohelied auf die Kreativität in der Not und die menschliche Solidarität in eine liebenswert skurrile Geschichte verpackt. Besonders gelungen ist der verschrobene Höhepunkt des Films, wenn der örtliche Frauenverein zusammen mit der angerückten Polizei und den Londoner Ganoven im Haschischnebel eine ausgelassene Party feiert.
Hervorragend gespielt von Brenda Blethyn ("Lügen & Geheimnisse"; "Abbitte"), Craig Ferguson und Tchéky Karyo, hat der Film ein großes Herz für seine Figuren und ihre Nöte. Der Film gewann den Publikumspreis beim Sundance Filmfestival 2000 und lief äußerst erfolgreich in den Kinos rund um den Globus.
Glück auf einer Skala von 1 bis 10 (17.02.2024)
Der Leiter eines Schweizer Bestattungsunternehmens fährt bei einer Fahrt nach Montpellier auf einer Landstraße einen Fahrradlieferanten an und wird ihn von da an nicht mehr los. Der Mann leidet an zerebraler Kinderlähmung, entpuppt sich trotz seiner unkoordinierten Bewegungen aber als Hobby-Philosoph, der ständig ein passendes Zitat auf den Lippen hat. Tragikomödie über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, bei der sich die Figuren durch ihre unterschiedliche Beschäftigung mit dem Tod näherkommen. Der charmante und anspruchsvolle Film kreist auch um die Frage, was Glück und ein erfülltes Leben ausmachen, und überzeugt auch in den Nebenepisoden.
"Glück auf einer Skala von 1 bis 10" handelt vom zufälligen, unerwarteten Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft. Die beiden Regisseure, Bernard Campan und Alexandre Jollien, schaffen es ganz wunderbar, die typische Leichtigkeit und Unbeschwertheit französischer Komödien mit kreativen Elementen eines gelungenen Roadtrips zu vermengen.
Der lange, von ebenso unerwarteten wie bizarren Ereignissen und Begegnungen geprägte Trip lebt dabei nicht nur von den spritzigen Dialogen und klugen Lebensweisheiten (Igor ist passionierter Hobby-Philosoph und zitiert auch schon mal Platon, Sokrates oder Nietzsche) – sondern vor allem von den beiden interessanten, vielseitig gezeichneten Hauptfiguren. Zu Beginn kann man sich kaum vorstellen, wie diese beiden so grundverschiedenen Männer miteinander klarkommen sollen. Da ist der immer etwas mürrisch und verdrossen auftretende, einzig für die Arbeit lebende Louis einerseits. Andererseits der lebensfrohe und positiv gestimmte Igor, der trotz aller Widrigkeiten, die mit seiner Behinderung einhergehen, den Glauben an das Gute nicht verloren hat. Je länger die Reise geht, desto mehr taut die Beziehung der Beiden auf und desto stärker kann sich Louis öffnen und aus sich herausgehen.
Es sind schließlich die reflektierten Entscheidungen und cleveren Überlegungen Igors, die das ungleiche Duo zumeist aus den irrwitzigsten Momenten befreit. Und die Beiden herzerwärmende Begegnungen mit vielfältigen Nebenfiguren erleben lässt, zum Beispiel mit einer Anhalterin auf dem Weg zu einer Party oder einer Prostituierten, die noch für allerlei Turbulenzen sorgen wird.
Frühstück bei Monsieur Henri (16.03.2024)
Monsieur Henri ist ein mürrischer alter Herr und stolz darauf. Er lebt allein mit einer Schildkröte in einer viel zu großen Pariser Altbauwohnung und ärgert sich – über die Ehefrau seines Sohnes, die jungen Leute von heute oder was sonst so anfällt. Doch weil Henris Gesundheit letzthin etwas nachgelassen hat, beschließt sein Sohn Paul, dass es Zeit wird für eine Mitbewohnerin. Mit der chronisch abgebrannten Studentin Constance kommt ihm eine junge Dame ins Haus, die all das hat, was Henri auf den Tod nicht leiden kann, die seine Pantoffeln klaut und unerlaubt das Klavier benutzt. Weil sich Constance die Miete eigentlich nicht leisten kann, bietet Henri ihr ein skurriles Geschäft an: Wenn sie es schafft, seinem Sohn Paul so lange schöne Augen zu machen, bis der seine Ehefrau verlässt, ist die Miete umsonst. Mehr übel als wohl willigt Constance ein. So stolpert der ahnungslose Paul in seinen zweiten Frühling und Constance in eine schrecklich nette Familie, die dank Monsieur Henri heillos im Chaos versinkt.
FRÜHSTÜCK BEI MONSIEUR HENRI ist eine wunderbare Komödie aus Frankreich. Mit großer Heiterkeit inszeniert Regisseur Ivan Calbérac die hochkomischen Verwicklungen einer hinreißenden Wohngemeinschaft, die einen grimmigen Herren das Fürchten und das Lieben lehrt.
Birnenkuchen mit Lavendel (16.12.2023)
Erfrischend seltsam: Er hat das Asperger-Syndrom und wirkt seltsam, sie ist eine hübsche, verwitwete Ökobäuerin mit zwei Kindern. Wer nun eine der inzwischen sehr konventionell gewordenen unkonventionellen Liebeskomödien befürchtet, den enttäuscht Birnenkuchen mit Lavendel auf die angenehmste Weise. Eine mehr angedeutete als ausgeführte Romanze hält zart einen Film zusammen, in dem nicht nur die Hauptfiguren lernen, die Welt, in der sie leben, und sich selbst erfrischend anders zu sehen, sondern das Publikum gleich mit.
Zum Inhalt: Seit dem Tod ihres Mannes kümmert sich Louise (Virginie Efira) allein um ihre beiden Kinder Emma (Lucie Fagedet) und Felix (Léo Lorléac'h), bewirtschaftet außerdem noch den familiären Birnen- und Lavendelhof in der Provence. Sie kümmert sich um die Ernte und backt exzellenten Birnenkuchen, hat aber trotzdem Probleme, ihren Kredit bei der Bank zu bedienen. Die wirtschaftliche Zukunft ist düster, als Louise eine folgenreiche Begegnung hat: Aus Versehen fährt sie vor ihrem Haus einen Fremden an: Pierre (Benjamin Lavernhe). Er ist ordentlich, extrem ehrlich, sensibel und lebte bisher zurückgezogen und eigenbrötlerisch. Doch er geht aus sich heraus, wann immer er Zeit mit Louise verbringt – und das tut er fortan öfter, da er sehr gut mit Zahlen umgehen und der Witwe darum mit ihrem Betrieb helfen kann. Pierre freut, dass er so etwas wie ein Zuhause gefunden hat. Louise jedoch will ihn nicht zu nahe an sich heranlassen, sie leidet nach wie vor unter dem Verlust ihres Ehemanns…
Der Nachname (27.01.2024)
Zwei Jahre nach den Ereignissen von „Der Vorname“findet sich die ganze Familie Berger/Böttcher für einen Wochenendtrip auf der Finca von Dorothea (Iris Berben) auf Lanzarote zusammen. Sommer, Sonne und gute Laune sollen die nächsten Tage bestimmen, an denen Doro zudem eine große Ankündigung zu machen hat. Allerdings beginnt die Zeit unter der Sonne des Südens schon ziemlich chaotisch. Stephan (Christoph Maria Herbst), Elisabeth (Caroline Peters), Thomas (Florian David Fitz) und Anna (Janina Uhse) haben ihre eigenen Probleme im Gepäck, die ausgepackt werden wollen: Sie sind mittlerweile Eltern geworden, völlig abgebrannt, haben Eheprobleme oder ihren Job geschmissen. Die Zündschnur ist bei allen Anwesenden recht kurz und die Dauer bis zur Explosion ist nur eine Frage von Augenblicken. Zusätzlich werden noch einige Geheimnisse an die Oberfläche gezerrt und es kommt zu Katastrophen, mit denen nicht zu rechnen war.
Meine Stunden mit Leo (11.11.2023)
Nancy Stokes (Emma Thompson) ist in Rente, verwitwet und sehnt sich nach einer langweiligen Ehe nach etwas Aufregung in ihrem Leben – am besten Aufregung romantisch-sexueller Natur. Die Lösung für ihr Begehren liegt dabei auf der Hand: Sie bestellt einen Callboy zu sich ins Hotel.
Als der Sexarbeiter Leo Grande (Daryl McCormack) dann plötzlich mit seiner Jugend und seinem ansehnlichen Körper vor der ehemaligen Religionslehrerin steht, ist die sonst so selbstsichere ältere Frau aber plötzlich doch nervös. Vorsichtig muss Nancy sich an diese neue Situation erst herantasten. Leo aber bringt die nötige Ruhe, einen großen Charme und viel Einfühlungsvermögen mit, um seiner Kundin eine Nacht der Freude zu bescheren. Am Ende warten dabei nicht nur Sex und eine gehörige Portion neuer Selbsterkenntnisse auf sie, sondern auch eine echte menschliche Verbindung.
Nackt vor dem Spiegel zu stehen, ohne dabei den Bauch einzuziehen, den Körper zur Seite zu drehen oder sonst irgendwie in ein gutes Licht zu rücken, wie es ihre Figur Nancy tut, sei denn auch das Schwerste gewesen, das sie in ihrer Schauspielkarriere je vollbringen musste, sagte Thompson. Wie alles in diesem Film meistert sie auch diese Szene mit Bravour. Und auch von ihrem Filmpartner Daryl McCormack, bei dem jede Nuance sitzt, wird künftig noch zu hören sein.
Am Ende ist Nancy mit sich und ihrem Körper zufrieden – und entlässt ein zufriedenes Publikum aus dem Kinosaal.
„Meine Stunden mit Leo“ bietet weit mehr als unterhaltsame 96 Minuten über eine alte Jungfer, die es noch einmal wissen will. Sophie Hyde ist das kleine Kunststück geglückt, einen Film über Lust, Lebenslügen und die heilende Wirkung von Sex zu drehen, der zu gleichen Teilen amüsiert, nachdenklich und versöhnlich stimmt und dabei ungemein sexy ist. Die von ihr angesprochene Fehlkommunikation besteht darin, sich die eigene Lust nicht eingestehen zu wollen oder, hat man sie sich endlich eingestanden, sich nicht zu trauen, sie mit jemand anderem zu teilen. Was wiederum mit der Scham zu tun hat, die Thompson während der Pressekonferenz bei der Berlinale, wo der Film nach seiner Weltpremiere beim Sundance Film Festival in der Sektion „Berlinale Special“ zu sehen war, wie folgt auf den Punkt brachte: „Das ist das Problem, nicht wahr, dass Frauen ihr ganzes Leben lang einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, ihre Körper zu hassen.“ (Filmkritik von Falk Straub, KINO-ZEIT)
Im Taxi mit Madeleine (14.10.2023)
Die 92-jährige Madeleine (Line Renaud) ruft ein Taxi, um in das Altersheim zu gelangen, in dem sie von nun an leben soll. Sie bittet Charles (Dany Boon), einen etwas desillusionierten Fahrer, an den Orten vorbeizufahren, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben, um sie ein letztes Mal zu sehen. Nach und nach taucht in den Straßen von Paris eine ungewöhnliche Vergangenheit auf, die Charles zutiefst bewegt. Er vertraut sich Madeleine daraufhin an, erzählt ihr davon, dass er ziemlich tief in Schulden steckt und nun auch noch kurz davor ist, seinen Führerschein zu verlieren. Und in der Ehe läuft es auch alles andere als rund. Madeleine ist nach 92 Jahren jedoch mit allen Wassern gewaschen und teilt ihre Lebensweisheiten mit Charles – der beginnt, die Dinge anders zu sehen.
CONTRA (13.05.2023)
In seiner Vorlesung hat Professor Richard Pohl (Christoph Maria Herbst) die Jura-Studentin Naima (Nilam Farooq) rassistisch und sexistisch diskriminiert. Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art und noch dazu wurde Pohl bei seinen Entgleisungen gefilmt und das Video ins Internet gestellt. Der Druck auf die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt wächst und Pohl erhält von Universitätspräsident Alexander Lambrecht (Ernst Stötzner) eine letzte Chance: Er soll Naima bei einem wichtigen Debattierwettstreit als Mentor zur Seite stehen. So könnte der Professor seine Chancen vor dem Disziplinaraussschuss verbessern und noch einmal um seine Entlassung herum kommen. Der Dozent und die Studentin könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch wachsen sie zu einem starken Team zusammen.
Basiert auf der erfolgreichen französischen Komödie „Le Brio“, die 2018 unter dem Titel „Die brillante Mademoiselle Neïla“ in den deutschen Kinos erschien.
Filmtitel??? (15.04.2023)
Wir würden den Filmtitel gern nennen..., aus lizenzrechtlichen Gründen dürfen wir es nicht. Aber wir dürfen diesen wunderbaren Film zeigen und den Inhalt kurz beschreiben:
Jack ist zwar ein leidenschaftlicher Musiker, doch kann sich gerade mit Mühe und Not über Wasser halten, denn erfolgreich ist er mit seiner Musik nicht. Aus seinem kleinen verschlafenen Heimatdorf an der englischen Küste hat er es noch nie in die weite Welt geschafft. Doch eine Person glaubt nach wie vor an Jack: Seine Jugendfreundin Ellie hält unerschütterlich an Jacks Talent fest. Bis ihm eines Tages ein Wunder geschieht. Nach einem mysteriösen weltweiten Stromausfall wird Jack von einem Bus angefahren. Nachdem er wieder zu Bewusstsein kommt, wirkt eigentlich alles so wie immer. Doch dann stellt Jack fest, dass sich plötzlich niemand außer ihm mehr an die Musik der Beatles erinnern kann. Jack nutzt diese Situation und verkauft die Welthits als seine eigenen Kompositionen. In kürzester Zeit wird er zur weltweiten Sensation und zu einem Mega-Popstar, dem die Herzen reihenweise zufliegen und der mit Ed Sheeran auf Tournee geht. Allerdings stellt sein neu gewonnener Ruhm die Beziehungen zu seinen Freunden und seiner Familie auf eine harte Probe.
"Eine romantische Rock‘n‘Roll – Komödie die zu Herzen und ins Ohr geht"
„Geht zu Herzen und ins Ohr: charmantes Musikmärchen“ TV SPIELFILM
ROMYS SALON (18.03.2023)
Romy (Vita Heijmen) ist 10 Jahre alt und ganz und gar nicht begeistert, dass sie ihre Nachmittage neuerdings im Friseursalon ihrer Oma Stine (Beppie Melissen) verbringen soll. Aber weil Mama so viel arbeiten muss, gibt es sonst niemanden, der nach der Schule auf das Mädchen aufpassen könnte. Anfangs findet Romy es ziemlich langweilig in dem Laden, aber nach und nach entdeckt sie die Freude daran, hier mitzuhelfen.
Hilfe hat ihre Großmutter tatsächlich nötig, denn immer häufiger vergisst die alte Frau wichtige Dinge. Außerdem beginnt sie auf einmal Dänisch zu reden und erzählt von ihrer Kindheit in Dänemark. Also sorgt Romy dafür, dass niemand bemerkt, dass im Salon längst nicht mehr alles wie am Schnürchen läuft. Andernfalls droht das Pflegeheim. Als sich der Zustand ihrer Oma nicht länger verbergen lässt, verlegt sich das Mädchen auf den Plan, dass es Stine bestimmt gut tun würde, noch einmal zum Meeresstrand ihrer Jugend zu fahren.
A STAR IS BORN (28.01.2023)
Der Sänger und Gitarrist Jackson Maine ist ein Star der Musikszene, doch Einsamkeit und Alkoholismus nagen an ihm. Sein Tinnitus und das nachlassende Gehör machen ihm zu schaffen, und damit ist auch seine Karriere gefährdet. Auf der Suche nach Drinks im Anschluss an ein Konzert lernt er in einer zufällig angesteuerten Bar eine junge Frau namens Ally Campana kennen, deren großes musikalisches Talent ihn sofort fasziniert. Sie hat nicht nur eine grandiose Stimme, sondern schreibt auch selbst Songs. Allerdings leidet sie unter ihrer vermeintlich zu großen Nase und hält sich für nicht schön genug, um selbst auf der großen Bühne zu stehen. So steht sie Jacksons Komplimenten und aufrichtigen Bemühungen während der ersten unter anderem nachts auf einem Supermarktparkplatz zusammen verbrachten Stunden ungläubig gegenüber und nimmt seine Einladung, ihn zu seinem nächsten Konzert zu begleiten, zunächst nicht an. Ärger im ungeliebten Job lässt sie dann doch in den Wagen steigen, den Jack ihr geschickt hat; sie wird extra zum Auftritt eingeflogen und wagt den Schritt ins Rampenlicht, als Jack sie für eine von ihm arrangierte Duett-Version ihres Songs Shallow auf die Bühne holt. Sie wird, auch wegen des im Internet tausendfach angeklickten Mitschnitts, über Nacht zum Star.